Schloss & Park Sanssouci

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Sanssouci – das ist nicht nur das Schloss des Alten Fritz, sein geliebtes Refugium mit weitem Blick über Potsdam. Sanssouci ist vor allem der Park mit seiner einzigartigen Terrassenanlage und der prächtigen Fontäne im Zentrum, weltberühmt und 1990 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Hier vereinen sich seit über 250 Jahren höchste Gartenkunst mit den Werken der fähigsten Architekten und Bildhauer ihrer Zeit.

Die Schlössernacht bietet jedes Jahr die seltene Gelegenheit, diese historischen Kleinode in romantischer Beleuchtung und aufwändiger Inszenierung zu erleben.

Park Sanssouci

Selbst wer häufig in diesem wunderbaren Park spazieren geht, entdeckt immer wieder Neues und wer ihn zum ersten Mal besucht, sollte viel Zeit mitbringen, um das Zusammenspiel von Natur und Architektur zu genießen. Friedrich der Große ließ auf einem „wüsten Berg“ zuerst einen terrassierten Weinberg anlegen, danach sein weltberühmtes Schloss Sanssouci.
Das bis heute erhaltene Ensemble umfasst mehr als ein Dutzend beeindruckender Bauten und tausende Skulpturen auf Fassaden, Dächern, Brunnen und Plätzen. Es ist eine steinerne Kulisse aus verspieltem Rokoko, romantischen Ruinen und prachtvollen Gebäuden im Geist der italienischen Renaissance, die eingebettet sind in eine Parklandschaft mit mächtigen Rotbuchen, Eichen und Ulmen, Platanen, Sumpfzypressen, Ginkgos und Mammutbäumen.
Zur Schlössernacht bringen Ihnen diverse Führungen die verschiedenen Nutz- und Ziergärten des Parks näher, vermitteln eine Idee vom Leben bei Hofe, entführen in die architektonische Welt des Paradieses oder erklären den skulpturalen Jahreszeitenkalender am Orangerieschloss.

Schloss Sanssouci

Die französischen Könige und ihre Familien bewohnten in Versailles 152 Räume. König Friedrich gab sich in Sanssouci mit fünf Räumen zufrieden: Audienz- und Konzertzimmer, Arbeits- und Schlafzimmer, Bibliothek und die Kleine Galerie waren seine privaten Räume. Dazu nutzte er den Marmorsaal für Feierlichkeiten. Auch die Gäste des Königs mussten sich bescheiden und mit je einem einzigen Zimmer begnügen. Die in weiten Teilen bis heute erhaltene Ausstattung war natürlich exquisit, aus den Zimmern traten der König und seine Gäste direkt auf die Veranda mit dem Blick auf die Stadt; auf 132 Treppenstufen geht es über sechs Rampen, an deren Wänden Wein rankt, hinunter in den Park. Friedrich verbrachte hier über 40 Jahre die Sommermonate: „Kommt zu mir nach Sanssouci! / Dort erst ist man recht ein König, ist sein eigner Fürst und Herr, / Auf dem Lande, in der Stille! Weiß nicht, wo man freier wär‘!“ schrieb er über sein Sommerschloss, das täglich außer montags zu besichtigen ist.

Römische Bäder

Das romantische Ensemble der Römischen Bäder bildet das pittoreske Gegenstück zum strengen Schloss Charlottenhof. Es entführt uns auf ein italienisches Landgut: Hermen des Dionysos, pompeijanische Säulenfragmente, der antike Kentauren-Sarkophag und Beete mit südländischem Gemüse und üppigem Pflanzenschmuck wecken Assoziationen an ein ideales Italien.
Der zeichnerisch begabte Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV. lieferte für das Ensemble selbst zahlreiche Ideenskizzen. Karl Friedrich Schinkel und Ludwig Persius ließen die königliche Vision Wirklichkeit werden: Ab 1829 entstanden nacheinander das Hofgärtnerhaus, der angrenzende Pavillon als römischer Podiumstempel mit Pfeilerportikus, das Gehilfenhaus, die große Laube, die Arkadenhalle und schließlich die Römischen Bäder.
Bei den Römischen Bädern handelt es sich allerdings weder um die Nachbildung römischer Thermen noch um eine antike Villa. Der Kronprinz ließ vielmehr eine architektonische Neuschöpfung errichten, die sich an ein italienisches Landhaus im Stil des 15. Jahrhunderts anlehnte. Auch die damals durch Ausgrabungen in Herculaneum und Pompeji neu gewonnenen Erkenntnisse über den antiken Hausbau wurden in lockerer Folge von Atrium, Impluvium, Caldarium, Apodyterium, Viridarium und Billardzimmer spielerisch und farbenprächtig umgesetzt.
Flache Satteldächer, ein Turm, asymmetrisch gefügte Baukörper, weinbelaubte Pergolen, eine Terrasse mit Blick über einen See hinüber zum Schloss Charlottenhof und den von Peter Joseph Lenné geschaffenen Landschaftspark gehören zur unverwechselbaren Charakteristik dieses Refugiums Friedrich Wilhelms IV., das auch Alexander von Humboldt bei seinen Potsdam-Aufenthalten bewohnte.

Bildergalerie

Die von Friedrich II. beauftragte Gemäldegalerie ist das älteste erhaltene deutsche Museumsgebäude. „Eine neue Torheit“, schrieb er 1755 an seine geliebte Schwester in Bayreuth, „aber durch die kommt die Welt ja nur vorwärts.“ Der Innenraum der 80 Meter langen Galerie ist hinreißend schön. Vergoldete Ornamente und kostbare Fußböden aus gelbem und weißem Marmor, antike und barocke Skulpturen sowie Allegorien der Künste und Wissenschaften aus Stuck hoch über den Köpfen der Gäste sind der Rahmen für heute 140 Gemälde, die dicht an dicht in zwei übereinander liegenden Reihen hängen. Zu sehen sind Caravaggios „Ungläubiger Thomas“, fünf Werke Anton van Dycks, sieben Werke von Peter Paul Rubens sowie Gemälde von Jan Lievens, Jacob Jordaens, Thomas Willeboirts Bosschaert und Gerard de Lairesse. Sie werden durch die französischen Statuen der Originalausstattung des 18. Jahrhunderts und antike Büsten ergänzt.

Chinesisches Haus

Im 18. Jahrhundert begeisterte sich Europa für das Riesenreich China. Die Chinoiserie war eine architektonische und kunsthandwerkliche Verbeugung vor der vermeintlich eleganten und zivilisatorisch hochstehenden chinesischen Kultur. Selbst der immer kritische Voltaire hielt China für ein von aufgeklärten Gelehrten regiertes Utopia. In Pillnitz ließ August der Starke eine Schlossanlage ganz im chinesischen Stil bauen, Friedrich der Große gab im Park Sanssouci sein verspieltes Chinesisches Haus in Auftrag. Die Fassade des grünlich und golden schimmernden Pavillons, der im Sommer als Speisesaal diente, zeigt lebensgroße, vergoldete, Tee trinkende und Früchte essende Figuren und ein Dutzend Musiker. Auf der Kuppel des Hauses sitzt ein dicker, zufriedener, goldener Mandarin mit Sonnenschirm. Die Innenwände des Pavillons schmücken vergoldete Konsolen und das große Deckenbild zeigt eine ausgelassene Feier – eine heitere Illusion über den Köpfen der damaligen Tischgesellschaften. 

Orangerieschloss

Das Gebäude ist Zeugnis für die Italien-Sehnsucht von Friedrich Wilhelm IV. Römische Villen und die Rundbögen der Uffizien in Florenz waren Vorbilder für den Bau. Vor dem Gebäude steht eine Marmorstatue des Herrschers. Sie zeigt ihn als barhäuptigen Mann mit Spazierstock, eine Darstellung, die dem kunstsinnigen König gefallen hätte. Im Mittelbau liegt der mit roter Seide bespannte Raffael-Saal mit 50 Kopien von Werken des Malers, den der gläubige König sehr verehrte. Die weitgehend original ausgestatteten Räume dienten dem König und seinen Gästen. In den zwei seitlichen Pflanzenhallen sind noch heute im Winter empfindliche Kübelpflanzen untergebracht.
Die gärtnerische Gestaltung nach dem Vorbild der Villa d’Este in Tivoli mit Lorbeer und Zitrusbäumchen übernahm selbstverständlich Peter Joseph Lenné. Ihr sonniger Standort vor der Orangerie ist heute auch ein Lieblingsort der Spaziergänger.

Botanischer Garten

Der Botanische Garten der Universität Potsdam wurde 1950 auf dem Gelände der früheren Hofgärtnerei von Sanssouci angelegt. Auf 8,5 Hektar wachsen hier etwa 10.000 Pflanzenarten. Acht Schaugewächshäuser bieten den Gästen eine Fülle tropischer und subtropischer Pflanzen. Im Sukkulentenhaus wachsen zahlreiche Kakteenarten, im Nutzpflanzenhaus gedeihen für die menschliche und tierische Ernährung wichtige Pflanzen. 

Historische Windmühle und Neue Kammern

Während des Baus von Schloss Sanssouci entstand auch eine Orangerie, in der kostbare Kübelpflanzen überwinterten und im Sommer Komödien und Operetten aufgeführt wurden. 1771 wurde dieses Gebäude zu den „Neuen Kammern“ mit Gästewohnungen und kostbar ausgestatteten Festsälen im Rokokostil umgebaut. Direkt hinter dem langgestreckten rotbraunen Bau erhebt sich – nach der Zerstörung der Historischen Mühle am Ende des Zweiten Weltkrieges – der neue, 1993 in Betrieb genommene, 25 Meter hohe Galerieholländer, in dem wieder ein Müller arbeitet. 

Preußisches Arkadien

Südwestlich von Schloss Sanssouci liegt das kleine, im klassizistischen Stil erbaute Schloss Charlottenhof. Es bildet den architektonischen Mittelpunkt einer Gartenanlage, die den Park Sanssouci ab 1826 erweiterte.
Der Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm IV. hatte das barocke Gutshaus 1825 von seinem Vater als Weihnachtsgeschenk erhalten. Er beauftragte den Architekten Karl Friedrich Schinkel und den Gartengestalter Peter Joseph Lenné, das Anwesen umzugestalten. Es entstand der Glanzpunkt ihres Wirkens: Ein Gesamtkunstwerk aus Architektur und Landschaft.
In seiner schlichten Formensprache ist das Schloss vom Geist der Antike durchdrungen und von römischen Villenbauten beeinflusst. Beeindruckt von den Ausgrabungen in Pompeij und Herculaneum folgte Schinkel dem Beispiel der Wandgestaltung in diesen antiken Häusern wohlhabender Bürger. Dem entspricht auch die biedermeierliche Gestaltung der bürgerlich anmutenden Innenräume, deren Mobiliar Schinkel größtenteils selbst entwarf. Bemerkenswert ist die bunte Vielfalt der Räume in Bezug auf Material und Farbe.
Der halbrunde Erker an der Nordseite, der Wasserlauf der Brunnenanlage durch das Haus hindurch, Portiken, Pergolen, Terrasse und Exedra vermitteln zwischen Innen- und Außenraum. Das berühmte blau-weiß gestreifte Eckzimmer trieb diesen Gedanken auf die Spitze. Es ist dem Inneren eines Zeltes nachgebildet und diente den Hofdamen als Schlafzimmer.
Schloss und Park Charlottenhof werden zu Recht als Herzstück des preußischen Arkadiens bezeichnet.

Obelisk

Das Obeliskportal ist einer der Hauptzugänge zum Park Sanssouci. Vom Portal führt die Hauptallee direkt zum Neuen Palais. Der Obelisk ist mit ägyptischen Schriftzeichen verziert. Die Anordnung der Hieroglyphen ist zufällig, denn ihre Entzifferung gelang dem Franzosen Jean Francois Champollion erst im Jahr 1822. 

Königlicher Weinberg

Seit 2006 verfolgen die Mosaik-Werkstätten die Wiederherstellung und Rekultivierung der einstigen Nutzgärtnerei Friedrichs des Großen. Mittlerweile gedeihen wieder mehr als 3.000 Rebstöcke und über 250 Obstbäume auf dem Klausberg. 

Winzerberg und Triumphtor

Der Winzerberg ist eine Terrassenanlage, die seit 1763 zum Weinanbau genutzt wurde, gebaut von Lucas von Hildebrandt nach Plänen Johann Gottfried Bürings. König Friedrich Wilhelm IV. hatte schon als Kronprinz die Idee, auf der Kuppe des Berges eine Tempelanlage zu errichten. Karl Friedrich Schinkel plante eine prächtige Triumphstraße. Verwirklicht wurde 1850/51 jedoch nur deren Triumphtor und später das Orangerieschloss von Friedrich August Stüler. Ludwig Ferdinand Hesse führte 1849 den geplanten Entwurf des Winzerhauses aus. Auch Peter Joseph Lenné hat die Anlage mit einer Verblendung der untersten Terrassenwand und einem Treppenaufgang mit dem monumentalen Bacchus-Haupt verschönern lassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel der Winzerberg durch Witterung und Wildwuchs. Um weitere Beschädigungen zu vermeiden, kappte man in den 1980er Jahren die Bewässerungsleitungen, die noch immer Wasser vom Ruinenberg zuführten.
Da die finanziellen Mittel der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg für dieses Objekt sehr beschränkt sind, schlossen sich engagierte Bürger zu einem gemeinnützigen Verein zusammen, dem Bauverein Winzerberg Potsdam e. V., der die Stiftung in ihrer Arbeit unterstützt. Inzwischen sind die östliche Umschließungsmauer und das Triumphtor vollständig restauriert. Ende 2008 wurde das erste Fenster als Modell wiederhergestellt – Beginn der Aktion »Scheibe gegen Spende«. Schon ab 30,– Euro kann die kleinste Scheibe mit einer persönlichen Gravur erworben werden.